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Schulfrei für die DFB-Elf: Anschauungsunterricht

Schulfrei für ein paar junge Millionäre, die den lieben langen Tag Bälle durch die Gegend kicken? Das sollen Vorbilder für unsere Kinder sein?

Schulfrei für ein paar junge Millionäre, die den lieben langen Tag Bälle durch die Gegend kicken? Das sollen Vorbilder für unsere Kinder sein? Ausgerechnet Berlins Bildungssenator Jürgen Zöllner fordert nun die Schulrektoren auf, allen Schülern die Gelegenheit zu geben, am Montagnachmittag der deutschen Fußballnationalmannschaft zuzujubeln. Aber ja doch. Von wegen, das Ziel einer Bildungsrepublik sei damit endgültig verloren. Es gibt schlechtere Anlässe zum Feiern – egal, ob Deutschland Europameister geworden sein wird oder nicht. Die beherzt kämpfende deutsche Mannschaft hat sich in den vergangenen drei Wochen als bester Botschafter eines Landes gezeigt, das friedlich und mit ungeahnter Euphorie zu feiern versteht und auch die Fußballkünste der europäischen Konkurrenz bejubelt. Das ist schon einen freien Nachmittag wert. Erfolg zu haben, weil man an sich glaubt und kämpft, auch gegen anscheinend übermächtige Gegner; diese Erfahrung der deutschen Mannschaft mag für viele Schüler prägender sein als viel pädagogisch gut gemeinter Unterricht. Einen Nachmittag lang sich selbst mal als Sieger fühlen, auch das kann Unterricht fürs Leben sein. gn

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