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Schulreform: Chaos vor der Pause

Es gibt Politiker, die lieber verwalten als gestalten. Den Vorwurf kann man dem Berliner Schulsenator Jürgen Zöllner nicht machen. Er hat am hauptstädtischen Schulsystem derart intensiv herumgestaltet, dass es einen graust.

Jetzt, ein paar Tage nach dem Praxistest für den neu geordneten Übergang von den Grund- in die weiterführenden Schulen, zeigen sich immer mehr Probleme. Längst glaubt in Berlin kaum noch jemand, der Kinder hat, dass Schule einfach funktionieren könnte. Das mag in anderen großen, auch komplizierten Städten so sein – hier nicht. Allerdings dürfte Berlin den Spitzenplatz in jedem Ranking redundanter Reformen belegen.

Die neueste Reform wird nach allem, was jetzt aus den Bezirken zu hören ist, für manche Kinder Schulwege von 40 Minuten in der U-Bahn zur Folge haben. Das kennt man sonst nur von entfernteren Brandenburger Regionen. Diesen Kindern wird jetzt noch mehr Zeit gestohlen – von einem Schulbetrieb, der nicht mal im (ohnehin aberwitzigen) Dauertesten reüssiert.

Grotesk wird das Ganze, weil der Senat Schule ständig „gerechter“ machen will. Berlins nächster Schulsenator sollte sich mal selbst für mindestens zwei Jahre ein Reformverbot erteilen und bloß den Betrieb in Ordnung bringen.

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