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Schwarzarbeit: Flucht aus dem System

Der Unterschied zu Uli Hoeneß oder Alice Schwarzer macht nur ein paar hunderttausend aus, höchstens ein paar Millionen. Was dem einen die Schweiz, ist dem anderen der Nachbar.

Der Unterschied zu Uli Hoeneß oder Alice Schwarzer macht nur ein paar hunderttausend aus, höchstens ein paar Millionen. Was dem einen die Schweiz, ist dem anderen der Nachbar. Mindestens jeder Dritte, so wollen Umfragen ermittelt haben, hat schon einmal schwarz gearbeitet. Vielleicht auch öfter. Was für Vaterlandsverräter! Wie wäre es schön, wenn die Wertschöpfung in der Schattenwirtschaft, die sich in diesem Jahr auf 340 Milliarden Euro summieren dürfte, ganz sauber in der normalen Wirtschaft erbracht würde – inklusive Steuern und Sozialbeiträgen. Die öffentlichen Kassen wären voll, Schulen in einem zeitgemäßen Zustand, Pflegekräfte bekämen ein ordentliches Gehalt und die kaputten Straßen könnten repariert werden. Wunderbar! Allein, die Verhältnisse, sie sind nicht so. Je stärker der Staat zulangt, also je weniger netto vom Brutto übrig bleibt, desto reizvoller sind die Fluchtbewegungen aus dem „normalen“ System. Und je größer die Zweifel am sinnvollen Umgang mit Steuergeld und Sozialbeiträgen, desto geringer die Zahlungsbereitschaft der Bürger. Damit das System nicht kollabiert, hat sich die Politik ständig zu legitimieren und die Bürger zu überzeugen. Sonst sehen wir irgendwann alle schwarz. alf

Seiten 1 und 13

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