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Meinung: Schweigend handeln

Welche Möglichkeiten hat Deutschland, zur Entschärfung des Nahostkonflikts beizutragen? Weniger, als die Opposition lauthals fordert.

Welche Möglichkeiten hat Deutschland, zur Entschärfung des Nahostkonflikts beizutragen? Weniger, als die Opposition lauthals fordert. Wir werden gerade auf ganz banale Weise daran erinnert, wie groß die Differenz zwischen dem weltpolitischen Anspruch Deutschlands und seinen tatsächlichen Fähigkeiten ist. Während England, Frankreich oder die USA Schiffe und Hubschrauber zur Rettung ihrer Landsleute aus dem libanesischen Kriegsgebiet entsenden, müssen sich die Deutschen per Bus auf den Weg nach Damaskus machen, wo gecharterte Ferienflieger bereitstanden, bis die Bundeswehr drei Maschinen auf den Weg brachte. Vergleichbar gering sind die deutschen Chancen einer Vermittlung im Konflikt selbst. Aber im Vorfeld solcher Gespräche kann Deutschland sehr wohl helfen wie schon vor zwei Jahren beim Austausch von Geiseln zwischen Israel und der Hisbollah. Oberstes Gebot dabei ist freilich Diskretion. Hier gilt als Grundregel, dass die Vermittlung, über die man spricht, vermutlich nicht zustande kommt. Deshalb wird die Koalition es aushalten können, wenn man sie der Untätigkeit schilt. Sie weiß es – hoffentlich – besser. apz

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