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Elfenbeinküste: Schwere Hypothek

Ouattara wird es nicht leicht haben, das gespaltene Land, das seit zehn Jahren versucht, sich aus einem Bürgerkrieg zu befreien, zu befrieden. Die Krise der Elfenbeinküste ist mit dem Zugriff auf Gbagbo noch nicht zu Ende.

Alassane Ouattara hat seinen Gegner Laurent Gbagbo und dessen Frau Simone nun in der Hand. Ob das das Ende des Bürgerkriegs sein wird, hängt auch davon ab, wie der gewählte Präsident der Elfenbeinküste mit dem abgewählten Präsidenten umgeht, der vier Monate stur an seinem verlorenen Amt festgehalten hatte. Dass französische Truppen und die Vereinten Nationen mit der Bombardierung der Gbagbo-Residenz den Zugriff ermöglicht haben, wird Ouattara jedenfalls als westliche Marionette erscheinen lassen. Die antikoloniale Rhetorik von Gbagbo wird so noch einmal bestätigt. Für eine Befriedung des gespaltenen Landes, das seit zehn Jahren versucht, sich aus einem Bürgerkrieg zu befreien, ist das eine schwere Hypothek. Nicht weniger schwer wiegt jedoch, dass Ouattara seine Präsidentschaft nur antreten kann, weil er mit Hilfe der sogenannten Nouvelles Forces militärisch gewonnen hat. Dass er sein Amt den Scharfmachern aus dem Norden verdankt, macht es für Ouattara auch nicht leichter, das Vertrauen der Menschen im Süden zu gewinnen, die in ihrer Mehrheit Gbagbo gewählt haben. Die Krise in der Elfenbeinküste ist noch lange nicht zu Ende.

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