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Meinung: Selbstfindung

WER KOMMT NACH OLAF SCHOLZ?

Gerhard Schröder legt den SPDVorsitz nieder, Franz Müntefering folgt ihm nach. Wegen dieses Wechsels im wichtigsten Amt, das die Sozialdemokratie zu vergeben hat, geht auch deren Generalsekretär Olaf Scholz. Es ist müßig, zu spekulieren, ob der Hamburger Politiker nur die günstige Gelegenheit ergriff, in einer für ihn ohnedies verfahrenen Situation abzutreten. Der Generalsekretär muss sich des Vertrauens seines Parteivorsitzenden sicher sein, dessen rechte Hand er ist. Der neue Mann muss die Freiheit auch des personellen Neubeginns haben. Scholz hatte also gar keine Wahl, er musste demissionieren. Wie wird sich Franz Müntefering nun entscheiden? Zwei Namen werden immer wieder genannt – der des nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministers Harald Schartau und jener des früheren niedersächsischen Ministerpräsidenten Sigmar Gabriel. Dass dieser neue Aufgaben in der Partei sucht und sich selbst als Exponenten einer modernen Sozialdemokratie versteht, ist kein Geheimnis. Die Funktion des SPD-Generalsekretärs freilich ist eine dienende. Und „dienend“ können sich viele Sozialdemokraten den eher exaltierten Gabriel nur schwer vorstellen. Für Schartau spräche, dass er – wie Müntefering – aus dem mitgliederstärksten Landesverband kommt. In Nordrhein-Westfalen steht bei den Kommunalwahlen nächstes Jahr das Schicksal der SPD auf der Kippe. Oder plant Müntefering eine Überraschung? Weit mehr als eine Personalie ist es allemal. apz

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