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Sicherheit vor Brandstiftern: Wir Blockwarte

Markus Hesselmann traut sich nicht, im Hausflur Zettel aufzuhängen. Als berufsentspannter Berliner will er sich nicht nachsagen lassen, ein Blockwart zu sein.

Von Markus Hesselmann

Neulich im Hinterhof, kleine Diskussion mit dem sehr geschätzten Nachbarn: Ich erlaube mir den Hinweis, dass es – ähem, nun ja, hüstel, hüstel – womöglich nicht besonders rücksichtsvoll ist, die Einfahrt zuzuparken. Das ist nämlich vor dem Schöneberger Altbau, in dem wir zur Miete wohnen, inzwischen üblich. Vielleicht – es könnte ja sein, man könnte sich eine solche Situation durchaus vorstellen – will ja auch der eine oder andere Nachbar mal was ausladen und braucht dann die Einfahrt? Und was wäre, wenn die Feuerwehr – ist unwahrscheinlich, aber denkbar – vielleicht doch mal in den Hinterhof müsste? „Typisch deutsche Mentalität“, war die Antwort. Das saß. Das will ich mir als berufsentspannter Berliner nicht nachsagen lassen. Ich bin doch kein Blockwart!

Und so halte ich auch lieber den Mund, wenn, wie so oft, die Haustür wieder offen steht. Einen Zettel aufzuhängen würde ich mich schon gar nicht trauen. Auch wenn wir in diesen Tagen dauernd Polizeimeldungen über Zündeleien in Treppenhäusern lesen, und jetzt an der Sonnenallee wegen einer solchen Brandstiftung drei Menschen starben.

Eine Kollegin erzählt, dass die Bewohner ihres Hauses an die Haustür und an die Kellertür jetzt einen Zettel gehängt haben. Darauf steht die Bitte, dass die Mieter bitte immer darauf achten mögen, die Haustür zu schließen. Außerdem möchten sie doch bitte die Gegensprechanlage benutzen, wenn es klingelt. Und nicht einfach die Haustür öffnen. Das Haus der Kollegin liegt ganz in der Nähe der Sonnenallee.

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