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Meinung: Sie schwätzen sich um Kopf und Kragen

DIE RÜRUP-KOMMISSION

Das kann ja heiter werden. Bis zum Sommer soll der Wissenschaftler Bert Rürup mit seiner Kommission einen Vorschlagskatalog erarbeiten, mit dem das Gesundheitswesen reformiert wird. Doch kaum hat sich die Kommission konstituiert, da ziehen ihre Mitglieder die eigenen wissenschaftlichen Untersuchungen und Anschauungen über den besten Reformweg aus der Tasche und verschrecken die Kassenpatienten. Erst breitet der Kommissionschef selbst sein Wissen aus, dann denken seine Kollegen laut herum und nun legt auch Professor Rürup höchstselbst noch mal nach. Ach ja, auch die Auftraggeberin, Gesundheitsministerin Ulla Schmidt, lässt uns wissen, dass ihr Ministerium keinesfalls den Bericht der Kommission abzuwarten gedenkt. Natürlich mahnt ein jeder den anderen, sich mit Botschaften zurückzuhalten. Man stehe vor schwierigen Entscheidungen mit großer Tragweite für die Zukunft des Sozialsystems. Da gehört sich unkoordinierte Effekthascherei nicht. Wohl wahr. Weit mehr noch als die Reform des Arbeitsmarktes werden die Veränderungen des Krankenversicherungssystems Einfluss auf die Zukunft der Menschen haben. Denn sie betreffen ihre Gesundheit unmittelbar. Und deshalb gilt für die Beteiligten an diesem Reformprozess noch mehr als für die HartzKommission: Jetzt muss erst gedacht und abgewogen werden – und zwar in der Kommission. Dann wird deren Arbeit öffentlich bewertet. Sonst kann das Expertenteam seine Arbeit gleich ganz einstellen. asi

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