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Meinung: Sorry, Railwaymen

Es wird immer schwerer, bei den Gewerkschaften noch durchzublicken. Früher hießen sie IG soundso, man sah förmlich die Lohntüte in der schwieligen Arbeiterfaust.

Es wird immer schwerer, bei den Gewerkschaften noch durchzublicken. Früher hießen sie IG soundso, man sah förmlich die Lohntüte in der schwieligen Arbeiterfaust. Heute gibt es beispielsweise Verdi, deren Funktionäre sich oft in der Tat wie ein Gefangenenchor artikulieren, freilich ohne jeden Schönklang. Transnet – das müsste dem Namen nach, übers Netz, die Gewerkschaft der Volleyballer oder Tennisspieler … Nein? Ach, es sind doch die Eisenbahner, sorry, Railwaymen. Aber die hier! GDL, das klingt noch sehr schön nach Tarifkommission, Preisskat und sauren Gurken. Die Gewerkschaft der Lokführer lässt einfach nicht vom Kampfauftrag, den ihr die Arbeiterklasse einst erteilt haben mag. Ratlos lesen wir, sie habe den Schlichterspruch abgelehnt, weil die anderen Bahngewerkschaften ihr nicht die „Tarifführerschaft für Lokführerbelange“ übertragen hätten. Lokführerbelange! Wir bitten nun dringend die Gewerkschaften der Stellwerksmeister, Hilfsbremser und Schienenersatzverkehrsbusfahrer, sich zu melden, damit auch über ihre Belange, insbesondere die Übertragung der Tarifführerschaft, endlich entschieden werden kann. Anschließend kümmern wir uns dann mal wieder ein bisschen um den Fahrplan, nicht wahr?

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