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Sozialsenatorin tritt zurück: Offene Flanke

Heidi Knake-Werner war vor allem eines: das soziale Gewissen von Rot-Rot. Der Regierende Bürgermeister darf sich auch in Zukunft beim Kernthema Soziales keine Blöße geben

Rente mit 66 – wer wollte das der scheidenden Sozialsenatorin Heidi Knake-Werner übelnehmen? Die passionierte Wanderin wechselt auf geruhsamere Pfade und macht dabei einen höchst vitalen Eindruck. So soll es sein. Ihre Sommerferien werden trotzdem noch einmal kurz ausfallen; sie will ihre Nachfolgerin, die bisherige Linken-Fraktionschefin Carola Bluhm, ins Amt einarbeiten. Der Übergang sollte möglichst ohne Reibungsverluste vonstatten gehen. Denn die Aufgaben Arbeit, Soziales und Integration sind ja wirklich essenziell für eine Stadt wie Berlin. Und es sind die Kernthemen der rot-roten Koalition, auch wenn die ehemalige Kommunistin aus dem hohen Nordwesten oft nicht das politische Gewicht auf die Waage brachte, sie mit dem nötigen Nachdruck zu versehen. Heidi Knake-Werner war vor allem eines: das soziale Gewissen von Rot-Rot. Sie gab den Schwachen in der Stadt eine Stimme. Wacker stemmte sich die Senatorin gegen Zwangsumzüge alleinerziehender Mütter, die sich und ihre Kinder von Hartz IV ernähren, kämpfte für höhere Mietobergrenzen beim Wohngeld, das Sozialticket, den Berlin-Pass und öffentliche Jobs für Langzeitarbeitslose. Linke Politik – und ursozialdemokratische Anliegen. Hier kann sich der Regierende Bürgermeister keine offene Flanke leisten. wie

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