zum Hauptinhalt

Spanien: Ende der Verschwörung

Es ist vermutlich erst der Auftakt einer großen Streikwelle. Ein Großteil der 2,5 Millionen spanischen Beamten ließ am Mittwoch die Arbeit ruhen, um gegen geplante Gehaltskürzungen von fünf Prozent zu protestieren.

Die meisten Spanier haben großes Verständnis für die Proteste. Denn die Regierung des Sozialisten Zapatero hat sie nicht auf die drastischen Einschnitte vorbereitet, die fast über Nacht beschlossen wurden. Zunächst hatte Zapatero so getan, als gebe es keine Krise im spanischen Sonnenland. Er schlug alle Warnungen in den Wind, verschlief wichtige Reformen. Verteufelte all jene, die in Spanien Risiken für die Stabilität aufziehen sahen. Witterte gar eine ausländische „Verschwörung“. Dann kollabierte die überhitzte Immobilienbranche, die Staatsschulden explodierten. Unter dem Druck verordnete Zapatero das größte Sparpaket seit Jahrzehnten. Es könnte sein Ende einläuten. Wenn die geplanten Generalstreiks erfolgreich sind, wird die sozialistische Minderheitsregierung möglicherweise nicht mehr bis 2012 durchhalten. Nun versucht Zapatero sich mit Verweis auf Deutschland zu retten: Unklar ist, ob er nur das ebenfalls in großer Eile erarbeitete Sparpaket meint. Oder ob er vielmehr die Reaktionen der deutschen Bürger als Vorbild hinstellen will, die traditionell eher daheim mosern, als dass sie auf die Straße gehen.ze

Zur Startseite