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Sparkurs: Siemens sucht Rendite

Ein zweites BenQ werde es nicht geben, versichert der Siemens-Vorstand. Und es liegt wohl genau an diesem Reizwort, dass der Konzern seine verlustträchtige Telefonanlagensparte anders angeht als einst seine Handysparte.

Jetzt also soll erst saniert und dann verkauft werden. Für die betroffenen Beschäftigten macht das allenfalls einen graduellen Unterschied: 3800 Stellen werden gestrichen, davon 2000 in Deutschland. Die Ankündigung passt ins Bild: Bei Siemens wird derzeit alles unsentimental auf Rendite getrimmt. Und so sehr der Konzern auch um sein Image besorgt sein mag, daran ändert sich vorerst nichts – wohl aber an der Kommunikation. Bei Nokia ist das Management kritisiert worden, weil es seinen Kahlschlag nicht selbst vor Ort vertreten hat. Dass der Siemens-Vorstand es nun anders und direkter macht, ist zwar ein Fortschritt, aber eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Viel wichtiger wäre die Gewissheit, dass die Entscheidungen nachhaltig richtig und nicht nur kurzfristig opportun sind. Liegt die Zukunft wirklich nur in den drei Sparten Industrie, Energie und Medizintechnik? Wenn dieser gut 160 Jahre alte stolze deutsche Konzern am Ende aus einem Torso bestünde, gäbe es kein Zurück mehr. mod

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