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SPD II: Wowereit und Berlin: Wort gegeben

Die frühe Festlegung auf Klaus Wowereit beleuchtet die personelle Schwäche der Berliner SPD: Erst kommt er – und dahinter lange nichts.

Überraschung? Hat denn jemand etwas anderes erwartet, als dass der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit 2011 wieder als Spitzenkandidat antreten wird? Bisher hat der stellvertretende Bundesvorsitzende dazu geschwiegen, auch wenn ein Sieg in Berlin die unabdingbare Voraussetzung für alle Ambitionen auf Bundesebene ist. Die Ankündigung des Landeschefs Michael Müller, dass die Hauptstadt-SPD auf Wowereit setzt, ist trotzdem ein Signal. Die frühe Festlegung ohne Debatte, eineinhalb Jahre vor dem Wahltag, beleuchtet die personelle Schwäche der Partei: Erst kommt Wowereit – und dahinter kommt in Berlins SPD lange nichts. Außerdem signalisiert die Ankündigung, dass Wowereit offenbar endlich die Ärmel aufkrempeln will. Monatelang wurde ihm nachgesagt, er lasse seinen Job schleifen und interessiere sich nicht für die Stadt. Um aus dem Stimmungstief zu kommen, ist 2010 entscheidend. Themen gibt es genug: der tägliche S-Bahn-Skandal, der dringende Kampf gegen Armutsquartiere oder die Umsetzung der ambitionierten Schulreform. Der Kampf lohnt – wenn Berlin für die SPD verloren geht, dann geht auch Wowereit unter.

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