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Eins, zwei oder drei? Die SPD muss sich bald für einen Kandidaten entscheiden.

© dapd

SPD: Und dann wird es doch die Große Koalition

An diesem Wochenende wurde der Lagerwahlkampf verkündet. Aber fühlt es sich auch so an?

Von Anna Sauerbrey

Ein Lagerwahlkampf soll es werden. Das haben am Wochenende SPD und CDU verkündet. Die Kanzlerin warnte ihre Partei vor einer großen Koalition, beim Zukunftskongress der SPD schickten die Kandidaten markige Absagen zurück. Jetzt ist also klar, wer auf keinen Fall mit wem die Sandkiste teilen will. Aber fühlt es sich rund ein Jahr vor der Bundestagswahl so an, als könnte es auch eine inhaltliche Polarisierung geben? Bei den großen Themen trennen beide Parteien nur Nuancen. Bislang hat die SPD sich bei jeder Europa-Entscheidung geziert – nur, um dann doch zuzustimmen. Die härteste Opposition fand die Kanzlerin in Gauweiler. Dasselbe gilt für die Rente. Die Vorschläge von Ursula von der Leyen als unsozial zu brandmarkten wird den Sozialdemokraten schwer fallen. Besonders für die SDP ist es noch ein weiter Weg in eine scharfe Auseinandersetzung, selbst wenn sie sich aufrafft und doch früher als geplant einen Kandidaten bestimmt – und es wird Zeit, denn noch nie seit 2009 trennte die SPD ein so großer Zustimmungsabstand von der Kanzlerin. Ein wahrscheinliches Szenario ist das Folgende: Die SPD wird ein Jahr lang versuchen, diesen Abstand zu schrumpfen, wohl wissend, dass es für die Wunschkoalition nicht reichen wird, aber um eine günstigere Position für die Koalitionsverhandlungen zu erreichen. Und dann, im Oktober 2013, werden sich die heimlich Liebenden doch in die großkoalitionären Arme sinken.

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