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Sri Lanka: Ein Bürgerkrieg und fernes Elend

Zehntausende Menschen sind in Sri Lanka auf der Flucht vor dem blutigen Bürgerkrieg. Die internationale Gemeinschaft hat dem Töten viel zu lange zugesehen. Das wird sie teuer zu stehen kommen. Ein Kommentar.

Plötzlich ist Sri Lanka wieder in den Schlagzeilen. Zuletzt war das nach dem Tsunami Ende 2005 der Fall gewesen, als das Land massive Hilfe erhielt. Seither hatte man wenig von dem Inselstaat gehört – obwohl der Bürgerkrieg einer der dramatischsten ist, die derzeit in der Welt toben. Doch während der Westen das Geschehen in Afghanistan und im Irak aufmerksam verfolgt und auch Einfluss auf die Ereignisse nimmt, wurde der Konflikt in Sri Lanka schlicht ignoriert. Schließlich haben weder die USA noch die Staaten der EU strategische Interessen dort. Allenfalls Touristen, die an den Traumstränden schon einmal Urlaub gemacht haben, schauten auf das Land. Mit Recht kann man fragen, ob sich Europa und die USA für jeden Krieg dieser Welt verantwortlich fühlen müssen, zumal wenn die Konfliktparteien selbst wenig Kompromissbereitschaft zeigen. Und wirklicher Frieden entsteht auch nicht auf Druck von außen, sondern muss im Land selbst wachsen. Fest steht aber: Die Folgen des Bürgerkriegs werden die internationale Gemeinschaft teuer zu stehen kommen. Hunderttausende benötigen Hilfe. Ihre Not kann die Weltgemeinschaft nicht ignorieren. (uls)

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