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Stadtschloss und Tiefensee: Armer Minister

Planungsrisiken, mögliche Preissteigerungen, unberücksichtigte Einrichtungskosten, fehlende Spendengelder – das alles hat den Haushaltsausschuss des Bundestages nicht beeindruckt. Dem Neubau des Berliner Stadtschlosses steht damit politisch nichts mehr im Weg.

Planungsrisiken, mögliche Preissteigerungen, unberücksichtigte Einrichtungskosten, fehlende Spendengelder – das alles hat den Haushaltsausschuss des Bundestages nicht beeindruckt. Dem Neubau des Berliner Stadtschlosses steht damit politisch nichts mehr im Weg. Berlin dankt. Nicht mehr als 552 Millionen Euro soll es kosten, haben die Haushälter beschlossen. Das verblüfft dann doch. Vergessen ist die heftige Kritik an Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee, in dessen abenteuerlicher Kostenkalkulation von 480 Millionen Euro die Inneneinrichtung des Schlosses nicht enthalten war. Nun wurden einfach zusätzliche 72 Millionen für die Ausstattung bewilligt. Ganz schön generös. Die Abgeordneten schreckte auch nicht die offene Frage, ob der private Förderverein wirklich, wie versprochen, 80 Millionen Euro an Spenden zusammenbringt. Die fehlende Summe müsste der Bauminister dann eben aus seinem Etat zusteuern, wurde Schlossfreund Tiefensee kurzerhand aufgegeben. Vorerst nur drei Millionen Euro der Bausumme freizugeben, ist nur eine symbolische Geste des Misstrauens: Mehr Geld wird für den Architektenwettbewerb derzeit auch nicht benötigt. Der Weg zum Schloss ist frei – nun muss sich zeigen, ob sich wie bei der Dresdener Frauenkirche die Spendenbereitschaft der Deutschen regt. gn

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