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Meinung: Staubsauger und andere Journalisten

Lust und ziellos brummt unser neuer Redaktionsstaubsauger zwischen den Schreibtischen herum, eckt hier an, bleibt dort hängen, schnauft asthmatisch zur nächsten Steckdose. Puff!

Lust und ziellos brummt unser neuer Redaktionsstaubsauger zwischen den Schreibtischen herum, eckt hier an, bleibt dort hängen, schnauft asthmatisch zur nächsten Steckdose. Puff! Ist das jetzt schon künstliche Intelligenz? Oder noch natürliche Blödheit? Wir haben unsere Erwartungen an den Computer schon so oft nach unten revidieren müssen, dass seine ungebrochene Wertschätzung in der Öffentlichkeit verblüfft. Jeder dritte Deutsche rechnet damit, dass Computer in zehn Jahren als Personalchefs oder Vorstandsvorsitzende arbeiten werden; das könnte sein, denn ein grobschlächtiger Prototyp in der Gestalt von Porsche-Chef Wiedeking hat neulich eine Büttenrede gehalten, die ziemlich staubsaugerhaft von Pointe zu Pointe dotzte. Aus unserer Sicht ist dies hier viel bedenklicher: Mehr als zwei Drittel der Befragten erwarten, dass ihnen der Computer in zehn Jahren aus der Zeitung vorliest. Das ist natürlich Quatsch, denn zum Lesen braucht ein Computer ja nun wirklich keine Zeitung mehr, weil er die Texte jederzeit online vom Computerkollegen holen kann. Ähem: Wozu überhaupt noch Journalisten? Glossenschreiber? Das ist … das wird … so schwach … Bitte, wo ist die nächste Steckdose?

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