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Meinung: Steinbrücks Mann – und sein Problem

STAATSANWALT PRÜFT WESTDEUTSCHE LANDESBANK

Der Branchenprimus unter den Landesbanken, die WestLB, ist seit Mittwoch ein Fall für den Staatsanwalt. Noch wird nur geprüft, ob es überhaupt einen strafrechtlichen Anfangsverdacht gegen die Bank gibt. Aber allein die Tatsache, dass die staatliche Bankenaufsicht aus Frankfurt es für notwendig hielt, den Staatsanwalt in Düsseldorf einzuschalten, lässt ahnen, dass der Fall WestLB weit weniger harmlos ist als angenommen. Dabei war es zunächst nur ein bilanzielles Problem. Unerwartet tauchten hohe Verluste aus riskanten Geschäften in London auf. Da ging es der WestLB wie den anderen Großbanken, die sich alle in der Börsenkrise die Finger verbrannten. Doch in Düsseldorf dauerte es nur wenige Tage, bis Vorstandschef Jürgen Sengera gefeuert wurde. Er hatte im Machtkampf der Eigentümer, dem Land NRW und den Sparkassen, verloren. So könnte die WestLB auch dem Ministerpräsidenten des Landes, Peer Steinbrück, zum Problem werden. Denn Sengera war Steinbrücks Mann. Das Duo wollte die WestLB zum Modell für die Privatisierung von Landesbanken herausputzen. Das ist gescheitert. Wenn jetzt noch der Staatsanwalt befindet, dass die Eigentümer ihre Kontrollpflichten nicht ernst genommen haben, ist der Skandal perfekt. fo

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