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Meinung: Steinerne Tränen

„Bethanien: Polizei sucht Verdächtigen“ vom 28. Dezember Wenn Häuser weinen könnten, würden der Bethanien- und der Tachelesbau bittere Tränen vergießen.

„Bethanien: Polizei sucht Verdächtigen“ vom 28. Dezember

Wenn Häuser weinen könnten, würden der Bethanien- und der Tachelesbau bittere Tränen vergießen. Was haben wir nur getan, so könnten ihre Klagen lauten, dass wir seit Jahren so verschandelt werden? Warum hat man uns im Namen der „freien Künste“ so verwahrlosen lassen?

Das fragt sich auch der politisch nicht korrekte Zeitgenosse, der fassungslos vor diesen heruntergekommenen Bauten steht? Er fragt sich weiter, was in und mit einer Gesellschaft geschehen ist, die uns so entsetzlich „getretene“ Mauern als „kreative und vorzeigenswerte Objekte“ zeitgenössischen Lebens-Kunstschaffens verkauft.

Auch in der Berichterstattung der Medien über das Feuer im Bethanienbau wird mit keinem Wort erwähnt, welch’ abstoßendes Bild der einst stattliche Bau dem Besucher bietet.

Ein Tabu?

Kreativ wäre es, wenn sich die Künstler zu Arbeitsgemeinschaften zusammenschlössen und mit Fleiß, Energie sowie privaten und öffentlichen Mitteln diesen Bauten ein Antlitz geben, damit sie zu inspirierenden und bewundernden Besuchen einladen.

Ich bin sicher, die Baumeister beider Häuser müssen sich dann nicht mehr in ihren Gräbern umdrehen.

Conrad Maria Mullenarque,

Berlin-Charlottenburg

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