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Meinung: Steinmeier gegen Schröder

Von China lernen, heißt sichern lernen: Jahrelang hat die chinesische Außenpolitik zum größten Teil aus Energiesicherungspolitik bestanden. Nun ziehen die Deutschen nach.

Von China lernen, heißt sichern lernen: Jahrelang hat die chinesische Außenpolitik zum größten Teil aus Energiesicherungspolitik bestanden. Nun ziehen die Deutschen nach. Ob Norwegen, Zentralasien oder jetzt Algerien – die Reisen von Außenminister Frank-Walter Steinmeier folgen dem neuen Energie-Baedeker. Dessen oberste Maxime könnte Arnold Schwarzenegger entlehnt sein und heißt: „Mix it, Baby.“ Denn nur, wer bei steigender Energieknappheit auf eine Vielzahl von Rohstofflieferanten setzt, kann verhindern, politisch erpressbar zu werden. Das Pikante daran ist, dass Steinmeiers Energiediplomatie – wie nun die vereinbarten Flüssiggaslieferungen aus Algerien – die stetige, deutliche Widerlegung seines alten Chefs bedeutet. Denn während Gerhard Schröder mit seiner Ostseepipeline nach Russland die Abhängigkeit Deutschlands von einem immer problematischeren Partner noch vergrößerte, versucht sein ehemaliger Kanzleramtschef nun, diese zu verringern. Im Grunde geht es darum, Deutschland unabhängiger zu machen vom wichtigsten Instrument der russischen Außenpolitik, dem Staatskonzern Gasprom – auf dessen Gehaltsliste Steinmeiers ehemaliger Chef steht. clw

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