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Steinmeier im Kaukasus: Brot und Spiele

Ein Wunderheiler ist Frank-Walter Steinmeier nicht, ob für die eigene Partei oder für die Krisen dieser Welt. Und doch ist seine Kaukasusmission ein Erfolg.

Deutschland hat zum Ausdruck gebracht, dass Europa die Krisenregion um den Nato-Beitrittsaspiranten Georgien nicht egal ist – und den Großmachtinteressen Russlands nicht überlassen werden darf. Moskau hat ohnehin wenig unternommen, um den Abchasienkonflikt zu lösen, stattdessen hat es trotz seiner vorgeblichen Vermittlerrolle fleißig russische Pässe an die Bürger der abtrünnigen Republik verteilt. Die typisch russische Strategie, Staaten und ihre Spaltprodukte schwach zu halten, wirtschaftliche und demokratische Entwicklung zu sabotieren und dann in der Krise als Retter zu erscheinen, verfängt in der Region aber nicht mehr. Ausgerechnet Ministerpräsident Wladimir Putin hat dazu beigetragen: Wenn in sechs Jahren die ganze Welt am Schwarzen Meer bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi zu Gast ist, dann wird ein heißer Konflikt wenige Kilometer entfernt zum Prestigeproblem. Vielleicht kann sein Freund Steinmeier bis dahin aushelfen – auch Wunder brauchen ihre Zeit.SB

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