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Meinung: Sternstunde

„Die Welt ist aus den Fugen“ vom 21. August 2011 Der Tagesspiegel legt noch einen Zahn zu, mit großformatigen, kritisch-analytischen Erörterungen brisanter Themen auf der Meinungsseite – Glückwunsch!

„Die Welt ist aus den Fugen“

vom 21. August 2011

Der Tagesspiegel legt noch einen Zahn zu, mit großformatigen, kritisch-analytischen Erörterungen brisanter Themen auf der Meinungsseite – Glückwunsch!

Auf Malte Lehmings Abhandlung über Religionskritik und Religionsverachtung („Glaube, Hiebe, Hoffnung“) am 19. August folgt schon zwei Tage später Tissy Bruns treffende Darstellung des „desaströsen Zustands unserer Demokratien“ angesichts der übermächtigen Finanzwirtschaft, die ohne jede Legitimation weltweit den Ton angibt.

Die Hilflosigkeit der Bundesregierung in dieser Lage wurde besonders deutlich demonstriert, als beim letzten Kabinettsrevirement das Wirtschaftsressort Philip Rösler übertragen wurde, allein aus dem entwaffnend schlichten Grund, dass dem neuen FDP-Vorsitzenden und Vizekanzler ein gewichtigeres Amt gebühre als das des Gesundheitsministers.

Wenn in der nicht erst seit ein paar Wochen höchst angespannten Wirtschafts- und Finanzlage statt Sachkompetenz wieder nur parteitaktisches Gerangel den Ausschlag gibt, dann soll man sich über Bürgerwut nicht wundern. Mit solchen Parteien ist kein Staat mehr zu machen.

Dr. Michael Jenne, Berlin-Wannsee

Tissy Bruns erhebt ihre warnende Stimme zum Verhältnis von Wirtschaft und Politik immer mal wieder. Ihren Artikel „Die Welt aus den Fugen" halte ich aber geradezu für eine „Sternstunde“ der mutig und gekonnt wahrgenommenen Medienverantwortung !

Danke an Frau Bruns und den Tagesspiegel und insbesondere den Karikaturisten Klaus Stuttmann.

Die Klarheit ihrer Analysen, Aussagen und Schlussfolgerungen ist faszinierend und überzeugend. Ich hoffe, dass dieser Artikel ein weites Echo und in den betroffenen verantwortlichen Kreisen von Bankern, Wissenschaftlern, Medienleuten und Politikern die notwendige Beachtung erfährt.

Mir bleiben in diesem Zusammenhang drei Fragen :

1. Wie konnte der Neoliberalismus für einige Jahrzehnte zum gedanklichen „mainstream“ der Herrschenden werden?

2. Warum schafft es die zum Himmel schreiende soziale Ungleichheit nicht, zu einem wichtigen Thema im öffentlichen Bewusstsein zu werden ?

3. Warum wird nach wie vor verschwiegen, dass wir nicht wirklich wissen, wie Wirtschaft tatsächlich funktioniert ?

Prof. Dr. Rudolf Rass,

Berlin-Hermsdorf

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