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Strafe für Hertha: Dunkelblaues Auge

Ein Fußballspiel ohne Fankurve – gefühlt kann es für einen Bundesligisten kaum eine höhere Strafe geben. Noch dazu für einen wie Hertha BSC, der im Abstiegskampf jeden Ruf der Anfeuerung gebrauchen kann.

Ein Fußballspiel ohne Fankurve – gefühlt kann es für einen Bundesligisten kaum eine höhere Strafe geben. Noch dazu für einen wie Hertha BSC, der im Abstiegskampf jeden Ruf der Anfeuerung gebrauchen kann. Und doch hat Berlins an allen Gliedern zitternder Verein noch Glück gehabt, nachdem Randalierer nach der Niederlage gegen Nürnberg wütend auf die Trainerbank eingedroschen hatten: 50 000 Euro Strafe und ein Heimspiel mit leerer Fankurve – der Deutsche Fußball-Bund hat seine bisher schärfste Strafe ausgesprochen, hätte aber noch härter urteilen können. Denn wie würde sich erst ein Heimspiel in einer anderen Arena anfühlen, oder eines im gänzlich leeren Olympiastadion? Das Urteil hat das richtige Maß, ist für jeden sichtbar. Das gilt auch für den Ausschluss von Fans des 1. FC Köln bei einem Auswärtsspiel ihres Klubs, zumal es hier schon öfter Vorfälle gab. Nachsicht mit Randalierern zeigt keiner mehr, nicht mal in den harten Fankurven. Die Vereine reagieren mit empfindlichen Stadionverboten – und brechen doch den Dialog auch mit den unbequemen Ultra-Gruppen nicht ab. Denn eines hat der deutsche Fußball aus seinen schon vergessen geglaubten Randalejahren gelernt: Strafen allein helfen nicht. Fans, die ernst genommen werden, nehmen hoffentlich auch die Regeln ernst. ide

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