zum Hauptinhalt
Ein Einbrecher steigt in ein Fenster ein. Wer sein Eigentum sichert, kann diese Art der Kriminalität eindämmen - doch auch die Polizei will wieder mehr Zivilfahnder auf Einbrecher ansetzen.

© dpa

Straftaten in Berlin: Mehr Menschenverstand gefragt

Statt noch mehr Polizisten zu fordern, sollten Politiker wie Frank Henkel lieber an den gesunden Menschenverstand appellieren. Denn Delikten wie Einbruch oder Diebstahl kann man vorbeugen.

Mehr Sicherheit hätten wir alle gerne. Wenn allerdings Innensenator Frank Henkel (CDU) 250 neue Polizisten als die überfällige Antwort auf 18.500 zusätzliche Straftaten in diesem Jahr verkauft, gaukelt er den Bürgern etwas vor. Diese Beamten wären schon rechnerisch nur dann eine adäquate Antwort, wenn jeder von ihnen ab sofort 74 Straftaten im Jahr aufklärte – pro Polizist wären das etwa sechs Mal so viele wie bisher.

Schaut man sich die Zahlen anderer Großstädte wie München oder Hamburg an, zeigt sich, dass ein direkter Zusammenhang zwischen der Zahl der Polizisten und der Zahl an Straftaten sowie ihrer Aufklärung schwer herzustellen ist; in diesen Städten löst die Polizei mit weniger Personal pro Einwohner mehr Fälle.

Statt den Bürgern ein kaum haltbares Sicherheitsversprechen zu geben, sollte Henkel es lieber wie die amtierende Polizeipräsidentin halten. Die fordert die Bürger auf, Delikten wie Einbrüchen und Diebstählen – deren Zahl 2011 in Berlin besonders rasant gestiegen ist – vorzubeugen, indem sie ihren Besitz besser sichern und es Kriminellen nicht so leicht machen wie bisher.

Das hat etwas von gesundem Menschenverstand, klingt aber politisch weniger spektakulär als das Versprechen, mehr Polizisten auf die Straße zu bringen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false