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Streik bei der BVG: An der Haltestelle

Der Senat sollte nicht nur ans Geld, sondern auch an die BVG-Kunden denken.

Was für ein Theater! Jetzt lässt die Gewerkschaft Verdi die Busse der BVG stehen – unbefristet. Straßen- sowie U-Bahnen könnten folgen. Die Fahrgäste müssen ausbaden, dass sich die Tarifparteien partout nicht einigen können – oder wollen. Und der Senat sieht zu. Finanzsenator Thilo Sarrazin kann sich sogar ins Fäustchen lachen, denn mit jedem Streiktag bei Bussen oder Bahnen spart er Geld, das er der BVG bei ausgefallenen Fahrten nicht überweisen muss. Eine Regierung sollte aber nicht nur ans Geld, sondern auch an die Bedürfnisse der Fahrgäste denken. Verlässlich fahrende Bahnen und Busse gehören zur Daseinsvorsorge. Wenn der Senat meint, die Forderungen von Verdi seien überzogen und gefährdeten den Fortbestand der BVG, muss er handeln. Was hindert ihn daran, den Verkehrsvertrag mit der BVG, der auch auf Druck von Verdi abgeschlossen worden ist und dem Betrieb einen Bestands- und den Mitarbeitern einen Kündigungsschutz bis 2020 gewährt, zu kündigen, wenn die Grundlagen, zu denen auch Lohnzurückhaltung gehörte, nicht mehr stimmen? Dann könnte das Trauerspiel für die Fahrgäste endlich ein Ende haben. kt

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