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Streik bei der Lufthansa: Keine andere Wahl

Wer sich zu früh bewegt, hat schon verloren. Nach diesem Lehrsatz aus der Tarifschule geht das Lufthansa- Management vor.

Wer sich zu früh bewegt, hat schon verloren. Nach diesem Lehrsatz aus der Tarifschule geht das Lufthansa- Management vor. Die Lufthansa-Kunden, die am kommenden Montag wegen eines Warnstreiks nicht wegkommen, sind Opfer einer unglücklichen Tarifstrategie. Denn das Angebot des Konzerns lässt Verdi keine andere Wahl, als den Druck zu erhöhen. Wer 0,5 Prozent mehr Geld anbietet, musste mit einem flächendeckenden Warnstreik rechnen. Und auch damit, dass nun deutlich mehr Flüge ausfallen als beim ersten Warnstreik vor ein paar Wochen. Danach hat sich Verdi in der Osterzeit zurückgehalten – um den Ferienflugbetrieb nicht zu stören und um das Angebot abzuwarten. Das liegt nun vor und bedarf einer Reaktion. Warum sonst sollte das Management beim nächsten Verhandlungstermin ein höheres Angebot vorlegen? Die Verhandler auf Seiten der Gewerkschaft wiederum werden das richtige Maß finden müssen. Die Lufthansa ist eben kein prächtig verdienendes Unternehmen, sondern neben den Krisenkonzernen Thyssen–Krupp und Commerzbank das einzige große Unternehmen hierzulande, das keine Dividende zahlt. Vielleicht hilft auch auf dieser Seite der Streik. Ein bisschen den Mut kühlen stärkt die Kompromissfähigkeit. alf

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