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Streik in Spanien: Der Fluglotsenstreik zeigt ungeheure Maßlosigkeit

Ein Streik ohne Vorwarnung, ohne Notdienst, außerhalb jeglicher Gesetzmäßigkeit – um zu verhindern, dass die fürstlichen spanischen Lotsengehälter gekürzt werden, ist maßlos.

Der wilde Streik der staatlichen Fluglotsen glich einer Geiselnahme. Ein paar hundert hochbezahlte Luftkontrolleure verweigerten plötzlich die Arbeit, ließen hunderttausende Reisende, darunter viele ausländische Touristen, buchstäblich auf ihren gepackten Koffern sitzen, trieben die ganze Nation in eine Art Ausnahmezustand. Ein Streik ohne Vorwarnung, ohne Notdienst, außerhalb jeglicher Gesetzmäßigkeit – um zu verhindern, dass die fürstlichen spanischen Lotsengehälter, die etwa doppelt so hoch wie jene eines europäischen Regierungschefs sind, nicht gekürzt werden. Eine ungeheure Maßlosigkeit, welche das größte Chaos der spanischen Luftfahrtgeschichte provozierte. Hinzu kommt ein Schaden von mehreren hundert Millionen Euro für die Urlaubs- und Luftfahrtbranche, ein Imageverlust für das Tourismusland Spanien, dessen Ruf in den vergangenen Jahren ohnehin gelitten hat, und natürlich Frustration, Wut und Extrakosten bei mehr als einer halben Million Fluggästen. All das in einer Zeit, in der Spanien in einer tiefen Finanz- und Wirtschaftskrise steckt, die noch lange nicht ausgestanden ist – eine Stabilitätskrise, die die Sorge wachsen lässt, dass Spanien bald ebenfalls europäische Hilfe brauchen könnte, um wieder aus dem riesigen Schuldenloch zu kommen.

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