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Streit um Opel: Vorgeführt

Opel? Bitte nicht mehr Opel! Der Politpoker um den deutschen Autohersteller dürfte Angela Merkel (CDU) inzwischen genauso nerven wie alle, die das Thema seit mehr als einem Jahr verfolgen.

Seit Opel allerdings wieder im Kanzleramt verhandelt wird, ist der Fall noch einmal spannend geworden – vor allem für Merkel. Sie hat in diesen Chaostagen Opel dankbar benutzt, um den Koalitionspartner zu brüskieren. Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) fuhr sie zuerst in die liberale Parade, indem sie Staatshilfen in Aussicht stellte, die Brüderle unter allen Umständen verhindern wollte. Der Liberale hatte sich ein Nein als letztes Wort zum Thema Opel zurechtgelegt. Doch noch bevor er es aussprach, hatte Merkel bereits zum Opel-Gipfel ins Kanzleramt geladen. Damit war klar: Brüderle gilt im Kabinett so viel, wie Merkel will. Im Fall Opel: nichts. Zusammen mit den Ministerpräsidenten der Opel-Länder hat die Kanzlerin nun leichteres Spiel. Der Bund ist raus aus seiner Bürgschaftsverantwortung, die Standortpolitiker der Länder springen ein und haben bessere Argumente als der Deutschlandfonds. Jetzt muss sich Merkel nur noch eine kleine Aufmerksamkeit für die Opel-Belegschaft einfallen lassen. Dann kann sie sich auf den 28. Juni freuen, wenn sie Opel in Rüsselsheim besucht. mot

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