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Streumunition: Gebannt

Das Verbot für den Einsatz und die Verbreitung von Streumunition kommt spät. Dass Vertreter von mehr als 100 Nationen in Dublin nach schwierigen Verhandlungen doch noch zu einer Einigung gefunden haben, ist dennoch ein Erfolg der internationalen Diplomatie.

Das Verbot für den Einsatz und die Verbreitung von Streumunition kommt spät. Dass Vertreter von mehr als 100 Nationen in Dublin nach schwierigen Verhandlungen doch noch zu einer Einigung gefunden haben, ist dennoch ein Erfolg der internationalen Diplomatie. Die Ära einer vor allem durch ihre hohe Blindgängerrate für Zivilisten oftmals tödliche Waffe geht damit zu Ende. Doch muss die Zivilbevölkerung dort, wo amerikanische, russische oder chinesische Streitkräfte im Einsatz sind, auch weiterhin mit Opfern durch Streumunition rechnen: Die Genannten blieben nicht nur den Verhandlungen in der irischen Hauptstadt fern, sondern boykottieren das Abkommen. Die USA etwa begründen ihre Ablehnung mit einer militärischen Notwendigkeit. Ohne Streumunition riskiere man die Leben von US-Soldaten und ihren Verbündeten, heißt es aus dem Pentagon. Was dabei gerne unter den Teppich gekehrt wird, ist die Tatsache, dass die USA wie Russland und China zu den weltweit führenden Produzenten der tödlichen Waffe gehören – ein Verbot würde für die Industrie den Verlust von Millionen bedeuten. Dass die Bundeswehr in Zukunft gänzlich auf Streumunition verzichtet, setzt nicht nur aus humanitärer Sicht ein Zeichen: Man entledigt sich damit einer Waffe aus dem Kalten Krieg. S.K.

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