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Syrien: Verliererkrieg

Um die westlichen Waffenlieferungen für die syrischen Rebellen ist es wieder still geworden. Erst zog Großbritannien seine Zustimmung zurück, jetzt machten auch die Vereinigten Staaten durch ihren Obersten Armeegeneral klar, wie vertrackt und unkalkulierbar ein wirksames Eingreifen von außen geworden ist.

Um die westlichen Waffenlieferungen für die syrischen Rebellen ist es wieder still geworden. Erst zog Großbritannien seine Zustimmung zurück, jetzt machten auch die Vereinigten Staaten durch ihren Obersten Armeegeneral klar, wie vertrackt und unkalkulierbar ein wirksames Eingreifen von außen geworden ist. Die US-Militärs brauchen sich dieser Tage nur Syriens Nachbarn Irak anzuschauen, zehn Jahre nach ihrer Invasion gegen Saddam Hussein: Dann können sie sich ausmalen, was ihren Streitkräften im Falle eines von ihnen gestürzten Baschar al Assad bevorstehen könnte. In dem inzwischen alles verschlingenden Bürgerkrieg gibt es nur noch die Wahl zwischen großen und größeren Übeln. Und wer erst einmal seinen Fuß in den Morast gesetzt hat, wird darin versinken. Nicht der anfängliche Militärschlag ist das Problem, sondern die mörderische Eskalation, die unausweichlich folgen wird. Denn das Regime wähnt sich auf der Siegerstraße, die Opposition schießt mittlerweile aufeinander – der politische Prozess einer Syrien-Konferenz ist geplatzt. Keiner der Kontrahenten kann den Bürgerkrieg mehr gewinnen, alle aber werden ihr Land verlieren. M.G.

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