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Wie wird es weitergehen mit Syrien?

© dpa

Syrien: Wird Bashar al-Assad sein Land mit in den Abgrund reißen?

Das Regime von Bashar al-Assad ist nicht mehr zu retten. Seinen Untergang wird er nicht mehr lange abwenden können. Wird er damit Syrien mit in den Abgrund reißen?

Syrien bleibt nur noch eine Wahl – zwischen dem kleinen und dem großen Bürgerkrieg. Das Regime von Bashar al-Assad jedenfalls ist nicht mehr zu retten – selbst wenn es noch ein zweites Jahr weitermordet, foltert und schießt. Zwar kann der tyrannische Präsident seinen Machtapparat noch eine Weile lang mit aller Gewalt zusammenzurren und für den totalen Kampf wappnen. Seinen Untergang aber wird er nicht mehr abwenden und dann das ganze Land mit in den Abgrund reißen.

Denn in der Bevölkerung hat sich ein so großer Hass angestaut gegen das Regime und dessen bestialische Schergen, der sich in geradezu irakische Gewaltorgien entladen könnte. Über 600 Menschen wurden bisher zu Tode gefoltert. Fast jede Familie hat inzwischen ein Mitglied im Gefängnis oder grün und blau geschlagen mit ausgerissenen Fingernägeln aus Assads Verließen zurückbekommen.

Und trotzdem bleibt der Wille zum Widerstand auch im neunten Monat ungebrochen. Teile der politischen Führung könnten sich daher entschließen, dem Regime doch noch ihre Loyalität aufzukündigen. Sie könnten den Kompromiss mit der Opposition suchen, um ein totales Chaos für die Post-Assad-Zeit abzuwenden.

Die Anzeichen mehren sich, dass die Machtclique der Baath-Partei von innen heraus zu bröckeln beginnt. Mittlerweile ist ein zweiter General zur „Freien Syrischen Armee“ übergelaufen, Wehrpflichtige und Unteroffiziere desertieren in Scharen. Und in Kairo gab diese Woche ein abtrünniger, hoher Regierungsbeamter per Fernsehinterview erste aufschlussreiche Einblicke in die zunehmenden Zweifel der damaszenischen Machtzirkel.

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