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Meinung: Teller waschen

US-HAUSHALT

Bushs Haushaltsentwurf für 2005 ist doppelt historisch: Zum einen ist das Budget mit 2,4 Billionen Dollar das größte der Geschichte, zum anderen beschert es den Amerikanern ein RekordDefizit von 521 Milliarden Dollar. Und darin sind die weiteren Kosten für Nachkrieg und Wiederaufbau in Afghanistan und Irak noch nicht enthalten. Die höchsten Steigerungsraten verbuchen das Pentagon (plus sieben Prozent) und die Heimatschutzbehörde (plus zehn Prozent). Bislang hieß es, Konservative könnten besser haushalten als Liberale. Dieses Vorurteil hat Bush widerlegt – und sein Versprechen bei Amtsantritt, nicht künftige Generationen zu belasten, gebrochen. Abgesehen von einem ramponierten Ruf dürfte sein größtes Problem jedoch darin bestehen, sich selbst schachmatt gesetzt zu haben. Sollte er wiedergewählt werden, kann er keine pompösen Programme mehr auflegen, sondern nur noch eins: sparen, sparen, sparen. Er hat nicht nur künftigen Generationen, sondern auch sich selbst die Zukunft madig gemacht. Jetzt sitzt er da, im Edelrestaurant, nach einem Sieben-Gänge-Menü, und erschrickt plötzlich beim Gedanken an den Ruf: „Ober, zahlen bitte!“mal

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