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Teurer Strom: Energiewende auf Kosten der Kunden

Die Energiewende lässt die Strompreise steigen. Für die Verbraucher heißt das: Strom sparen und den Anbieter wechseln.

Es ist schon frustrierend: Man wirft den alten Kühlschrank raus und kauft sich ein neues, energiesparendes Gerät. Man schaltet seinen Fernseher ordentlich aus, damit er nicht im Stand-by-Betrieb Strom frisst. Und wenn man das Zimmer verlässt, sorgt man dafür, dass alle Lampen aus sind. Trotzdem bleibt die Stromrechnung hoch. Was man wahrscheinlich sogar als Erfolg werten muss. Denn ohne den Einsatz in vier Wänden wäre die Rechnung wahrscheinlich noch höher.

Während der Strom an der Börse in Leipzig immer billiger wird, klettern die Strompreise für die privaten Haushalte immer weiter in die Höhe. Denn von den aktuellen Billigpreisen an der Börse profitieren nur Großabnehmer, die ihre Energie direkt dort einkaufen. Singlehaushalte, sogar Großfamilien gehören nicht dazu. Sie beziehen ihren Strom brav über ihren Stromlieferanten und zahlen weiterhin Spitzenpreise.

Das liegt an der Beschaffungspolitik der Versorger, die langfristige und damit teure Lieferverträge abgeschlossen haben, es liegt aber auch an der Energiewende. Für den Ausstieg aus der Atomkraft zahlen hierzulande fast nur Verbraucher und Kleinunternehmen. Die großen Industriefirmen sind von der EEG-Umlage, mit der die Differenz zwischen dem teuren Ökostrom und dem billigen Börsenstrom gedeckt wird, befreit. Das erleichtert es, im internationalen Wettbewerb mithalten zu können, erhöht aber den Druck auf diejenigen, die letztlich die Zeche zahlen.

Und dieser Druck steigt. Denn auch für das gesamte Missmanagement der Energiewende haften letztlich die Verbraucher: Teure Offshore-Windparks im Meer, die keinen Strom liefern können, weil die Leitungen fehlen, um ihren Windstrom zu den Unternehmen im Süden oder zu den Verbrauchern in den Ballungszentren zu bringen. Ambitionierte Netzausbaupläne, für die – über die steigenden Netzentgelte – am Ende ebenfalls wieder der Verbraucher zur Kasse gebeten wird. Und heute rächen sich auch die wahnwitzig hohen Vergütungen, mit denen nach dem Fukushima-Schock die Produktion von Solar- oder Windstrom belohnt werden sollte. Das hat funktioniert: Heute ist das Land mit Solaranlagen und Windrädern zugepflastert. Aber: Je mehr – teuren – Strom sie produzieren, desto höher wird die Ökostromumlage, desto mehr zahlen die Verbraucher. Die Kosten für den Erfolg der Energiewende tragen die Kunden.

Auch wenn alle Parteien jetzt versprechen, dass sie im Fall eines Wahlsiegs Reformen durchsetzen und die Verbraucher entlasten werden, sind die Kunden gut beraten, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Denn zwischen den Versorgern gibt es beträchtliche Unterschiede. Gerade im Kampf um Neukunden unterbieten sich die Stromlieferanten. Wer zu einem günstigen Anbieter wechselt, kann einiges sparen. Das weiß jeder. Dennoch haben 40 Prozent der Verbraucher das noch nie getan. Also mehr Mut zum Wechseln. Und: Der Letzte macht das Licht aus.

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