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Meinung: Thatcher, aber richtig

WESTERWELLE GREIFT DIE GEWERKSCHAFTEN AN

Maggie Thatcher als Vorbild? Jetzt geht’s aber los in Deutschland. Guido Westerwelle würde am liebsten reformieren und reduzieren wie sie: die Gewerkschaftsmacht. Dunkel erinnern wir uns an Arthur Scargill, der damals die Machtprobe mit der Eisernen Lady an der Regierungsspitze Britanniens verlor. Brutal war das. Allerdings profitiert Tony Blair heute von Thatchers Rosskur, wie man im Nachhinein zugeben muss. Das führt zu der These, dass sich die Auseinandersetzung mit Gewerkschaften auszahlen kann. Nur fair sollte es zugehen, inhaltlich auch, und da hat der FDPChef einen Fehler gemacht. Er hat den Gewerkschaften die Veruntreuung von Beiträgen vorgeworfen, weil sie nicht für Steuersenkungen eintreten. So richtig niedrigere Steuern sind – die Unterstellung war unklug. Schon deshalb, weil die gewerkschaftsferne FDP im Prinzip die richtige Partei ist, den Streit zu wagen; selbst wenn sie nicht regiert. Sie kann hart rangehen, härter als die Volkspartei Union mit Edmund Stoiber und Friedrich Merz, um der Lobby der Besitzstandswahrer unmissverständlich deutlich zu machen, wer Solidarität durch Innovation braucht: die viereinhalb Millionen Arbeitslosen. Aber jetzt erleben wir, was nicht passieren darf – dass die Gewerkschaften es sich leicht machen und in die komplette Ablehnung flüchten. Sie stempeln Westerwelle als (Wort-)Radikalen ab. Im Dienst der Sache ist das nicht. Da möchte man auf beide mit Thatchers Handtasche losgehen. cas

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