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Meinung: The number, please!

Wie nehmen Monarchen Kontakt mit der Welt auf? Das kennen wir aus dem Film: Sie erteilen dem jeweiligen Haushofmeister eine Order, der übermittelt sie dem Hofschreiber, der dann auf Pergament ein paar Schnörkel macht, alles zusammenrollt, versiegelt und einem Herold übergibt, der dann auf dem nächsten Marktplatz laut den Inhalt herumbrüllt.

Wie nehmen Monarchen Kontakt mit der Welt auf? Das kennen wir aus dem Film: Sie erteilen dem jeweiligen Haushofmeister eine Order, der übermittelt sie dem Hofschreiber, der dann auf Pergament ein paar Schnörkel macht, alles zusammenrollt, versiegelt und einem Herold übergibt, der dann auf dem nächsten Marktplatz laut den Inhalt herumbrüllt. Na, jedenfalls so ungefähr. Deshalb kommt die Meldung, Englands Königin Elisabeth habe jetzt das Versenden von SMSMitteilungen begonnen, ein wenig überraschend. Einfach so? Es ist ziemlich schwer zu glauben, dass die Monarchin ihre Brille aufsetzt, das Handy einschaltet, nach der PIN sucht („Philip, the number, please!“) und dann wie ein autistischer Teenager so lange auf den Tasten herumdrückt, bis am anderen Ende zu den Klängen von „Britannia, rule the waves“ eine Botschaft herauskommt. „Ihre Majestät, Königin Elisabeth von England, erlaubt sich...“ So könnte es gehen. Klingt für die Traditionalisten unter uns befremdlich, macht aber das Regieren letzten Endes kostengünstiger und schneller. Der erste Nutznießer könnte Mick Jagger sein, der am Freitag zum Ritter geschlagen wird, allerdings nur von Prinz Charles. „Sorry, Mick“, wird der dazu sagen, „meine Mom hat keine Zeit, aber sie schickt dir hinterher ’ne SMS.“ Pling! Hoffentlich schenkt jemand der Queen zu Weihnachten ein Foto-Handy. Ist noch bedeutend persönlicher.

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