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Meinung: Thierses Thesen: Bereichernde Kritik

Wenn das eigene Lager so unisono über jemanden herfällt, wie die SPD in den letzten paar Tagen über Wolfgang Thierse, muss der eigentlich was richtig gemacht haben. Hat er auch.

Wenn das eigene Lager so unisono über jemanden herfällt, wie die SPD in den letzten paar Tagen über Wolfgang Thierse, muss der eigentlich was richtig gemacht haben. Hat er auch. Thierse hat einfach nur gesagt, was alle wissen können: Dem Osten geht es nicht, wie immer wieder gebetsmühlenhaft beschworen, immer besser. Im Gegenteil: Trotz des Geldes aus dem Westen gehen dort die Investitionen seit drei, vier Jahren zurück. Trotz Subventionen wächst der Abstand zwischen Ost und West. Und, auch da hat Thierse Recht, besonders fatal ist die Abwanderung aus manchen Ost-Regionen via Westen. Denn das beschleunigt den Kreislauf nach unten. Keine guten Jobs gleich Abwanderung der mobilen, qualifizierten Kräfte gleich weniger Ansiedlung von guten Jobs gleich mehr Abwanderung. Mag sein, dass die Rede von dem Osten falsch ist, weil die Kluft zwischen verslumten suburbs und prosperierenden Citys, zwischen Halle-Neustadt und Leipzig wächst. Aber im Kern hat Thierse Recht. Und wer das leugnet, wie Müntefering und Schwanitz, wird es nicht ändern können.

sr

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