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Meinung: Tief getaucht

Wer einen Stein ins Wasser werfe, müsse damit rechnen, dass der Stein auch aufgenommen werde: Mit dem schrägen Bild antwortet der Berliner Kultursenator Flierl (PDS) auf die These, dass der rot-rote Senat ein Konzept für das Mauergedenken nur unter Druck zustande brachte. Den Druck hat eine zu öffentlichem Aktionismus neigende Museumsbesitzerin erzeugt, indem sie am am Checkpoint Charlie 1000 Holzkreuze zum Gedenken an die Mauertoten aufstellen ließ.

Wer einen Stein ins Wasser werfe, müsse damit rechnen, dass der Stein auch aufgenommen werde: Mit dem schrägen Bild antwortet der Berliner Kultursenator Flierl (PDS) auf die These, dass der rot-rote Senat ein Konzept für das Mauergedenken nur unter Druck zustande brachte. Den Druck hat eine zu öffentlichem Aktionismus neigende Museumsbesitzerin erzeugt, indem sie am am Checkpoint Charlie 1000 Holzkreuze zum Gedenken an die Mauertoten aufstellen ließ. Sie zeigte, was zuvor niemand gesehen hatte: In Berlin gab es keinen geschichtspolitischen Umgang mit der Mauer. Zwei Jahre später haben Flierl und ein paar kluge Köpfe ein Konzept für den Umgang mit der Mauer vorgelegt. Wer sich das ansieht, wer die Bemühungen um den – von vielen gewünschten – emotionalen Zugang zur Mauer sieht, wird zugeben: Damit kann man bestens arbeiten. Nun kommt es darauf an, dass der Bund seinen finanziellen Anteil dazugibt; und, dass die Ausstellungsmacher und Gedenkstättengestalter die Freiräume nutzen. Flierl ist tiefer getaucht, um den erwähnten Stein zu holen, als ihm viele zugetraut haben. wvb.

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