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Todesstrafe in China: Schöner sterben

Chinas Todeskandidaten dürfen sich freuen. Nein, Peking will nicht die Todesstrafe abschaffen.

Chinas Todeskandidaten dürfen sich freuen. Nein, Peking will nicht die Todesstrafe abschaffen. Die Volksrepublik wird auch weiter mehr Menschen hinrichten als der Rest der Erde zusammen. Neu ist, dass die Todeskandidaten künftig mehrheitlich per Giftspritze statt wie bisher durch Erschießung ihr Leben lassen sollen. Die Staatsmedien feiern dies als ein Sieg der Menschlichkeit. Auf eine bittere Weise stimmt das: Bis vor einigen Jahren wurde den Hinterbliebenen von Hinrichtungsopfern die Kosten für die Gewehrkugel in Rechnung gestellt. Zwischen 5000 und 12 000 Chinesen werden jedes Jahr hingerichtet. Die wenigsten davon sind Schwerverbrecher. In manchen Fällen haben die Verurteilten nur Geld unterschlagen oder ein seltenes Tier gejagt. Eine gängige Praxis ist auch, dass die Polizei sich nach einem Gewaltverbrechen irgendeinen Wanderarbeiter schnappt, ihn durch Folter zum Geständnis zwingt und dann als vermeintlichen Täter hinrichten lässt. Die Todesstrafe ist überall auf der Welt inhuman. In China, wo die Gerichte ein Spielzeug der Partei sind, ist der systematische Einsatz dieser Strafe Ausdruck einer menschenverachtenden Politik. maa

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