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Meinung: Tölzer Bullen

Langsam wird der Verdacht zur Gewissheit: Die CSU in Bayern wird gar nicht wegen politischer Leistungen gewählt, sondern dank ihres Unterhaltungswerts. Was da zurzeit geboten wird, stellt Ottis Schlachthof, die Tölzer Bullen und das königlich-bayerische Amtsgericht locker in den Schatten.

Langsam wird der Verdacht zur Gewissheit: Die CSU in Bayern wird gar nicht wegen politischer Leistungen gewählt, sondern dank ihres Unterhaltungswerts. Was da zurzeit geboten wird, stellt Ottis Schlachthof, die Tölzer Bullen und das königlich-bayerische Amtsgericht locker in den Schatten. Aber es ist ja auch nicht einfach mit Edmund Stoiber. Frühere Monarchen hat man in Bayern einfacher weggekriegt. Nach Affären mit Tänzerinnen, zum Beispiel, oder wegen starker Melancholie. Gibt’s bei Stoiber beides nicht. Und der Regent mag immer weniger einsehen, warum eigentlich auf dem Parteitag Ende September sein 66. Geburtstag und sein politischer Abschied zusammenfallen sollen. Die Aussicht auf den Spitzenposten bei der Hanns-Seidel-Stiftung wird daher einen Stoiber nicht zur wirklichen Einsicht in die Endlichkeit politischer Ämter bringen. Wer sich stets in der Champions League wähnte, obwohl es oft nur Regionalliga war, der will doch mindestens seine eigene Stiftung. Vermutlich wird das Drama wirklich erst im Herbst zu Ende sein. Es sei denn, Stoiber merkt doch noch, dass ein guter Schluss alles ziert. afk

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