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Meinung: Tragödie, Farce, Drama

RÜCKTRITT DER FPÖ-MINISTER IN WIEN

Ein lauter Knall platzte am Sonntag Abend ins deutsche TV-Duell – aber diese Wiener Geschichte ist damit noch nicht zu Ende. Ob sie eine böse Wende nimmt oder zu einem Happy-end für Österreich und Europa führt, muss sich noch klären. Und es sieht ganz danach aus, dass das die Wähler entscheiden. Denn es ist schwer vorstellbar, dass die Koalition nach dem Rücktritt der gemäßigten FPÖ-Kräfte mit neuen, Haider-genehmen Ministern fortgesetzt wird. Im günstigsten Fall endet die Tragödie, die zu den ersten diplomatischen Sanktionen innerhalb der EU geführt hatte, als Farce. Die FPÖ zerbricht an ihren inneren Machtkämpfen, der Shooting-Star Haider zerstört sein politisches Lebenswerk selbst. Haiders Rückzug nach Kärnten, hoffähiges Personal wie Vizekanzlerin Riess-Passer und zahme Rhetorik waren der Preis für die Koalition. Aber sie haben die FPÖ von 29 auf 20 Prozent stürzen lassen. Haider sieht jetzt die letzte Chance, mit seinen Methoden nach der Macht in Wien zu greifen: mit ressentimentgeladenen Appellen gegen die EU-Aufnahme Tschechiens (Benes-Dekrete) und der Slowakei (Atomkraft). Er will die FPÖ wieder nach ganz vorn bringen und Kanzler werden. Das Drama: um das zu verhindern, muss Österreich erneut eine große Koalition erdulden. all

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