Meinung: Treu und Glauben
„Wer den Bund der Ehe bricht, macht sich schuldig“ vom 11. Juli Ich nehme an, Landesbischof Dröge hat angemessen lange über die einzelnen Formulierungen seiner Position nachgedacht.
„Wer den Bund der Ehe bricht, macht sich schuldig“ vom 11. Juli
Ich nehme an, Landesbischof Dröge hat angemessen lange über die einzelnen Formulierungen seiner Position nachgedacht. Dennoch kommen mir Zweifel, ob Teile seiner Aussagen zu Ende gedacht sind. Natürlich kann man sich Treue für ein ganzes Leben versprechen. Aber was ist, wenn sich die „Treue Gottes“ im Einzelfall nicht als Kraft gebende Wahrheit entpuppt? Liegt das dann an Gott oder an dem Menschen? Und wenn die Ehe eine „verbindliche Anordnung Gottes“ ist, warum geschieht dann nicht alles auf der Welt nach den Anordnungen Gottes? Oder ist Gott auch nur ein normaler Mensch? Warum ist Ehebruch eine Sünde und nicht nur ein unter den gegebenen Umständen letztes Mittel, eine zerrüttete Beziehung aufzugeben? Aber dann bekommt Herr Dröge doch noch die Kurve, wenn auch nur zum Thema der gleichgeschlechtlichen Partnerschaft, denn da sind auf einmal die Aussagen der Bibel „zeitbedingt“. Klarer formuliert: Der Glaube an Gott kann Kraft geben, die Gesetze und Werte der Bibel sind hilfreich – aber nur dies! – für eine zeitgerechte Formulierung menschlicher Denkens- und Verhaltensnormen. Auch ich hätte mir von Herrn Dröge mehr
Klarheit gewünscht und nicht so viel
Verbrämung überholter Weisheiten.
Gerd Maaß, Berlin-Lankwitz
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