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Türkei und Syrien: Ankaras andere Saiten

Als Ahmet Davutoglu vor zwei Jahren türkischer Außenminister wurde, trat er mit einer Vision an: „Null Probleme“ mit allen Nachbarstaaten, lautete sein Ziel. Heute hat Davutoglu eine ganze Menge Probleme mit seinem südlichen Nachbarn Syrien.

Als Ahmet Davutoglu vor zwei Jahren türkischer Außenminister wurde, trat er mit einer Vision an: „Null Probleme“ mit allen Nachbarstaaten, lautete sein Ziel. Heute hat Davutoglu eine ganze Menge Probleme mit seinem südlichen Nachbarn Syrien. Lange hielt die Türkei dem Machthaber in Damaskus, Baschar Assad, die Stange, doch die unerbittliche Gewalt des syrischen Regimes gegen Zivilisten zwang die Türkei nun zu einem Kurswechsel. Davutoglu forderte Assad am Dienstag ein weiteres Mal nachdrücklich zu Reformen auf. Sollte Assad wieder alle Appelle in den Wind schlagen, will die Türkei andere Saiten aufziehen. Handelssanktionen und Unterstützung für internationale Strafmaßnahmen gegen Syrien sind durchaus denkbar. Die Wende kann nicht verdecken, dass der Arabische Frühling eine Schwäche der bisherigen türkischen Außenpolitik offengelegt hat: eine zu große Nähe zu despotischen Regimen im Namen der Stabilität. Das will Ankara nun ändern; die Genehmigung für syrische Oppositionstreffen auf türkischem Boden ist ein Zeichen dafür, der schärfere Ton gegenüber Assad ein anderes. Für den Kurswechsel wird es auch höchste Zeit. Die Türkei will Führungsmacht und demokratisches Vorbild einer ganzen Region sein – „Null Probleme“ mit dem Assad-Regime verbieten sich in dieser Rolle. sei

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