zum Hauptinhalt

Türkische Gymnasien: Die Sprache der Mutter

Die „Bewegung für muttersprachlichen Deutschunterricht“ im Elsass, die gegen eine restriktive Sprachpolitik protestiert, kennt man hierzulande kaum. Dabei könnte der Perspektivwechsel helfen: So wie für Deutschsprachige im Elsass ist es auch für bildungsorientierte Türken in Deutschland eine wichtige Frage, wie ihre Kinder die Muttersprache lernen können.

Die „Bewegung für muttersprachlichen Deutschunterricht“ im Elsass, die gegen eine restriktive Sprachpolitik protestiert, kennt man hierzulande kaum. Dabei könnte der Perspektivwechsel helfen: So wie für Deutschsprachige im Elsass ist es auch für bildungsorientierte Türken in Deutschland eine wichtige Frage, wie ihre Kinder die Muttersprache lernen können. Wissenschaftler streiten darüber, ob die Lösung in zweisprachiger Alphabetisierung zu suchen ist, wie es sie an fünf Berliner Grundschulen gibt. Oder ob ein vermehrtes Angebot an Türkischunterricht – quasi als Fremdsprache – an Schulen helfen kann. Das Thema mehrsprachige Bildung wird Deutschland wohl noch eine Weile beschäftigen. Einmal mehr wird es nun vom türkischen Premier Recep Tayyip Erdogan auf die Tagesordnung gebracht, der türkische Gymnasien in Deutschland fordert. Erdogan führt Deutschland dabei immer wieder vor Augen, dass er sich für die 2,5 Millionen Deutschtürken zuständig fühlt. Das finden deutsche Politiker ärgerlich. Wirklich ärgerlich ist aber, dass nicht sie die Debatte über Mehrsprachigkeit führen. Die Belange von Einwanderern sind für sie höchstens dann interessant, wenn Wahlkampf ist. Das gilt allerdings auch für Erdogan: Wenn er sich für das emotionale Thema seiner Landsleute im Ausland stark macht, hat das nicht zuletzt mit der türkischen Parlamentswahl im kommenden Jahr zu tun. Denn dann dürfen die Auslandstürken – zum ersten Mal – ihre Stimme abgeben. fat

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false