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Turboabitur: Ursache und Wirkung

Bis zu 30 Prozent der Turboschüler wollen oder müssen an manchen Schulen ein Jahr wiederholen, weil ihre Noten so schlecht sind, dass sie um ihre Konkurrenzfähigkeit fürchten. Doch deshalb ist das Turboabitur noch lange kein Irrweg.

Berlin hat noch lange damit zu tun, seinen Reformmarathon zu verarbeiten. Selbst die fünfjährige Amtszeit des aus Mainz importierten Politschwergewichts Jürgen Zöllner hat nicht ausgereicht, um alle Reformscharten auszuwetzen, die sein Vorgänger hinterlassen hat. Das gilt auch für die Verkürzung des Abiturs auf 13 Jahre, die Zöllner nie wollte und die er in Rheinland-Pfalz zu verhindern wusste. In Berlin hatte er die Aufgabe, den durch das Turboabitur entstandenen Doppeljahrgang so schmerzlos wie möglich zu managen. Das ist nicht überall gelungen, wie sich jetzt herausgestellt: Bis zu 30 Prozent der Turboschüler wollen oder müssen an manchen Schulen ein Jahr wiederholen, weil ihre Noten so schlecht sind, dass sie um ihre Konkurrenzfähigkeit fürchten. Wer daraus aber ableiten will, dass das ganze Turboabitur ein Irrweg ist, sollte vorsichtig sein. Es gibt Schulen, an denen es das Phänomen der massenhaften Rücktritte nicht gibt. Vielleicht haben sie die fleißigeren Schüler. Vielleicht haben sie die Schüler besser vorbereitet. Es gibt keine einfachen Antworten. Aber es gibt massenhaft Zeitgenossen, denen Schuldzuweisungen lieber sind als Ursachenforschung.

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