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TV: Wirb oder stirb

Pro Sieben Sat 1 wird seine Werbezeiten nicht mehr los. Es wird Zeit, an der Qualität der Sendungen zu arbeiten.

Privatfernsehen funktioniert nur, wenn die Werbeeinahmen stimmen. Bei Pro Sieben Sat 1 stimmen sie nicht. Im ersten Quartal ist Deutschlands größter Fernehkonzern gar in die roten Zahlen gerutscht. Die Börse reagiert und haut dem Aktienkurs 25 Prozent seines Wertes weg. Das ist brutal, zugleich ist es mehr: Pro Sieben Sat 1 wird in einem durchaus stabilen Fernsehwerbemarkt seine Werbezeiten nicht los. Das neue Verkaufsmodell soll schuld sein, nachdem das Bundeskartellamt das alte wegen unlauterer Praktiken kassiert hatte. Und dann schwächelt Sat 1, der größte Sender im Konzern, bei den Quoten. Das sind zwei veritable Baustellen für Vorstandschef Guillaume de Posch. Jetzt soll bei den Vertriebs- und Verwaltungskosten gespart, ins Programm investiert und das Verkaufsmodell angepasst werden. Tatsächlich sind die Marktanteile für Sat 1, Pro 7, Kabel 1 und N 24 leicht gestiegen, was heißt, dass die Raabs, Pflaumes und Balders ihr Publikum finden. Offenbar lassen sich Werbekunden aber nicht mehr von der schieren Masse überzeugen. Qualität wird erwartet, als Summe von Programm und Zielgruppe. Bei der Qualität der Sendungen kann der Konzern gleich ansetzen. Da ist mindestens so viel Luft nach oben wie beim Aktienkurs. jbh

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