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Meinung: Übernächtigte Hebamme

Das geht ja schon wieder seit Tagen so. Wir schalten den Fernseher in Erwartung der „Tagesthemen“ ein – und stattdessen erscheinen kreischfarbig gekleidete Menschen, die, wie Dieter Bohlen sagen würde, rabenstramm dahocken.

Das geht ja schon wieder seit Tagen so. Wir schalten den Fernseher in Erwartung der „Tagesthemen“ ein – und stattdessen erscheinen kreischfarbig gekleidete Menschen, die, wie Dieter Bohlen sagen würde, rabenstramm dahocken. Dann sagt einer von ihnen Sachen wie „Also, die Angela Merkel erinnert mich immer an eine übernächtigte Hebamme“, die Kapelle spielt Tärää, und die Anwesenden wollen schier platzen wegen dieses total guten Spitzenwitzes. Es muss sich um eine Art spätwinterliches Balzritual handeln, ein ethnisches Biotop irgendwo in der Rheinebene. Doch die alte ZoologenFaustregel „Die Bunten sind die Männchen“ hilft nicht weiter, denn hier sind alle bunt, und alle verhalten sich, als sei die Evolution seit Ötzi pfeilgerade rückwärts verlaufen. Und das Fernsehen vermeidet leider jede Hilfestellung. Dabei könnte sich doch ein Experte in Grzimek-Manier erklärend einschalten, ein faustgroßes Funkenmariechen auf den Schreibtisch setzen und sich von ihm etwas mit den Beinen vorschwenken lassen. Wäre lustig! So aber… Übrigens heißt es, für die heutige TV-Übertragung seien zwei Akteure, der „Häuslebauer“ und der „Reisebürowerbeabteilungsleiter“, zurückgetreten. Das kann nur einen Grund haben: Ihre Witze waren zu gut. Hier ist noch einer, der gesendet wird: „Was macht eine Frau nach zehn Jahren unfallfreiem Fahren? Sie legt den zweiten Gang ein.“ Tärää.

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