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Überschwemmung, Flut, Feuer: Untergang

Überschwemmungen, Brände, abbrechendes Eis: Es scheint, die Natur schickt in diesen Tagen ihre apokalyptischen Reiter über die geschundene Erde.

Überschwemmungen in Indien und Pakistan, Schlammlawinen in China, Feuer, Hitze und Smog in Russland, in Grönland bricht ein riesiger Eisblock von einem Gletscher, und nun herrscht auch noch Hochwasser an der Neiße: die Natur, so wirken die Nachrichten, schickt in diesen Tagen ihre apokalyptischen Reiter über die geschundene Erde – das Meer ist ja bereits verseucht. So kann man sich den Untergang der Welt vorstellen. Doch der Untergang der Welt ist immer auch eine Frage der Wahrnehmung.

Ein aus der Haft entlassener Jörg Kachelmann würde vielleicht die Neiße-Flut nicht verdrängen, aber sicher den Schlamm in Pakistan. Und so erheben sich eben, wenn Merkel mal im Urlaub ist, die Elemente der Natur. Was weit weg ist, vermischt sich dabei mit dem, was vor der Tür ist, zu einem bedrohlichen Brei von Feuer, Wasser und Öl. Die Flut der Information, die jede Katastrophe um die Erde schickt, ist nicht zu stoppen: Auch der Versuch der Regierung in Saudi-Arabien, die Blackberry-Nutzer zu überwachen und so die Kontrolle über die Informationsflut zu gewinnen, wird sich als sinnlos erweisen. Rückgängig ist diese Allgegenwart der Katastrophen nicht mehr zu machen. Nur sollte man nicht denken, dass sie alle etwas miteinander zu tun haben. Denn das wäre der Untergang.

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