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Meinung: Um Saddams Bart

Saddam Hussein ging es schlecht in seiner Höhle. So schlecht, dass er sich „einen falschen Bart wachsen ließ“, wie ein Reporter mitteilte.

Saddam Hussein ging es schlecht in seiner Höhle. So schlecht, dass er sich „einen falschen Bart wachsen ließ“, wie ein Reporter mitteilte. Ja, für einen richtigen Bart hat es nicht mehr gereicht, und schon deshalb hätten die Amis einfach netter zu ihm sein sollen. Wer wirft die erste Presseerklärung? Die britische Stopptden-Krieg-Koalition tut es: „Cowboy-Stil“ sei der Auftritt von Paul Bremer mit den Worten „Wir haben ihn!“ gewesen. Gut: Cowboys hätten vermutlich geschossen. Aber ein bisschen mehr Menschlichkeit hätte Bremer schon zeigen können angesichts des staubigen Zauselkopfs da in der Höhle. „Ein kleiner Schritt für die Marines, ein gewaltiger Sprung für Präsident Saddam.“ Oder ein versöhnliches „Es geht ihm gut!“ Wie, wenn George W. Bush und Saddam es gleich draußen ausgetragen hätten, Mann gegen Mann, und der Sieger kriegt den Irak? Allerdings: Auch dieser Cowboy-Stil hätte Protestnoten diverser Koalitionen ausgelöst. Das Beste wäre wohl gewesen, ihn einfach da unten sitzen zu lassen. Und ihm einen Rasierer zu schenken. Oder einen richtigen Bart.

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