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Umzug Verteidigungsministerium: Halbe Sache

Höchste Zeit ist’s, längst fällig, und doch wieder nur ein halber Schritt: Der größte Teil des Verteidigungsministeriums wird von Bonn nach Berlin verlagert. Endlich.

Höchste Zeit ist’s, längst fällig, und doch wieder nur ein halber Schritt: Der größte Teil des Verteidigungsministeriums wird von Bonn nach Berlin verlagert. Endlich. Derzeit sind von rund 3000 Stellen gut 500 an der Spree – künftig sollen von insgesamt nur noch 2000 Dienstposten 1250 in der Hauptstadt angesiedelt werden. Für Verteidigungsminister Thomas de Maizière mag dies der Schlussstein in einem Reformbauwerk sein, das mit dem Umbau der Bundeswehr von einer Wehrpflicht- zu einer Berufs- und Freiwilligenarmee und der Schließung von Standorten begann. Für die Befürworter eines Komplettumzugs dagegen wird es Anlass sein, die Diskussion über das Bonn-Berlin-Gesetz neu zu befeuern. Zu Recht. Das Gesetz ist ein Anachronismus. Die Aufteilung zahlreicher Bundesministerien auf zwei Dienstsitze, die Luftlinie 480 Kilometer trennen, ist – Videokonferenzen hin, Telefonschaltungen her – ineffizient und teuer. Die Zusammenfassung aller Dienstsitze in Berlin nur eine Frage der Zeit. Und jenseits aller praktischen Überlegungen: Gehört es sich nicht auch so für eine Hauptstadt? Bonn wird’s überleben. So wie Bonn die vergangenen 20 Jahre gut überlebt hat. Befürchtungen, die einstige Hauptstadt – von der Spötter meinten, sie sei halb so groß wie der Chicagoer Friedhof, aber doppelt so tot – sehe dem Ruin entgegen, haben sich nicht bewahrheitet. Im Gegenteil. Bonn boomt. Nicht trotz, sondern wegen des Regierungsumzugs, der die Stadtoberen zu besonderen Anstrengungen motivierte. mis

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