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Meinung: Unfair

Bahnchef Hartmut Mehdorn macht Ernst. In den vergangenen Monaten hatte er schon ein paar Mal gesagt, dass die Bahn ihre Fahrscheine wegen der erhöhten Energiepreise wahrscheinlich erneut verteuern muss.

Bahnchef Hartmut Mehdorn macht Ernst. In den vergangenen Monaten hatte er schon ein paar Mal gesagt, dass die Bahn ihre Fahrscheine wegen der erhöhten Energiepreise wahrscheinlich erneut verteuern muss. Jetzt – fast auf den Tag genau elf Monate nach dem letzten Beschluss einer Preiserhöhung – ist es wieder so weit: Im Schnitt werden die Bahntickets zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember 2,9 Prozent teurer. Und sollte sich eine Unionsregierung mit ihren Mehrwertsteuerplänen durchsetzen, dürften der Preis für die meisten Tickets noch einmal ansteigen. Mehdorn spielt ein gefährliches Spiel. Natürlich hat er Recht, wenn er auf die Energiepreise verweist. Die sind hoch gegangen, das merkt jeder an der Zapfsäule und das merkt jeder angesichts horrender Kerosinaufschläge auch am Flugschalter. Die drei Prozent der Bahn sehen da tatsächlich nicht übertrieben aus. Die Bahn hätte jedoch gut daran getan, sich diesen Erhöhungen nicht anzuschließen. Die missglückte Preisreform ist zwar weitgehend ausgebügelt, aber noch nicht vergessen. Die Bahn wird zudem mit einer Grundskepsis betrachtet, die für die meisten anderen Verkehrsunternehmen nicht gilt. Das gilt besonders für die Fahrpreise. Ob die Bahn im Vergleich deutlich billiger als Auto oder Flugzeug ist, fällt also kaum ins Gewicht. Was hängen bleibt, ist: Die Bahn wird wieder einmal teurer. Das ist vielleicht nicht fair, aber eine Realität, auf die Mehdorn anders reagieren sollte. hop

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